Begünstigt durch Globalisierung und Klimaerwärmung kam es in der jüngeren Vergangenheit verstärkt zur
Einschleppung, Etablierung und Ausbreitung mehrerer exotischer Stechmücken-Arten in Europa (Schaffner
et al. 2013): Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke), Aedes aegypti (Gelbfiebermücke), Aedes japonicus
(Asiatische Buschmücke), Aedes koreicus, Aedes atropalpus und Aedes triseriatus. Da einige von ihnen als
effiziente Überträger (Vektoren) von Krankheitserregern von Mensch und Tier gelten, wird ihr geografisches
Vorkommen u.a. von der Weltgesundheitsorganisation WHO (World Health Organization) und der Europäischen
Gesundheitsbehörde ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) genau beobachtet
(vgl. van der Berg 2013, Zeller et al. 2013).

In vielen betroffenen Ländern (z.B. Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, Holland) werden regelmäßig lokale oder regionale Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen, um die Etablierung und Ausbreitung der Arten und/oder eine Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern. Bisherige Kontrollaktivitäten führten bei frühzeitiger Implementierung meist zur Eliminierung der Mücken, hatten jedoch umso weniger Erfolg, je später sie eingesetzt wurden, und konnten dann häufig nur noch eine temporäre Populationsreduktion bewirken.

In Deutschland wird die Asiatische Tigermücke zunehmend häufig nachgewiesen, und möglicherweise hat
eine Überwinterung schon stattgefunden. Eine flächendeckende Etablierung ist derzeit aber noch nicht gegeben.

Im Informationsblatt erläutert die Nationale Expertenkommission für Stechmücken Handlungsbedarf und
-optionen im Umgang mit der Asiatischen Tigermücke.

Aedes albopictus, Foto: ZALF/Doreen Walther, alle Rechte vorbehalten