Ein jüngst veröffentlichter Artikel der Arbeitsgruppe stellt die Ergebnisse einer dreijährigen Studie zur Verbreitung und Vermehrung  der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) im thüringischen Jena vor, zum jetzigen Kenntnisstand gleichzeitig die weltweit nördlichste Population dieser invasiven Art. Für die Publikation „The Asian tiger mosquito Aedes albopictus (Diptera: Culicidae) in Central Germany: Surveillance in its northernmost distribution area“  wurden von 2015 bis 2017 an zahlreichen Standorten im Stadtgebiet verschiedene Fallenarten aufgestellt, um Tigermücken im adulten und larvalen Stadium zu fangen. Auslöser der Untersuchung war ein 2015 von einem Jenaer Friedhof an den „Mückenatlas“ eingesandtes Tigermücken-Exemplar.

Nach Auswertung der Fänge konnten für alle Jahre des Untersuchungszeitraums Tigermücken an unterschiedlichen Standorten in Jena nachgewiesen werden (siehe Abbildung 1). Zwar hat sich die Population über die Jahre nicht vergrößert, da lange und kühle Frühjahre die Entwicklung der Larven negativ zu beeinflussen scheinen, aber auch bei suboptimalen klimatischen Bedingungen überlebten genug Exemplare die Winter für den Arterhalt. Zudem zeigen aktuelle Funde von 2018 (nicht publiziert), dass sich die Asiatische Tigermücke in Jena ohne aktive Bekämpfung wohl dauerhaft als nördlichste Population etablieren könnte.

Abbildung 1: Fundorte von Aedes albopictus (rot: 2015 und 2016, blau: 2017) in Jena, Thüringen.

Wie die Tigermücke nach Jena kam, ist ungeklärt. Mückenweibchen dieser aggressiven Spezies werden oft über den Kraftfahr-Fernverkehr verschleppt, nachdem sie dem Menschen zum Stechen in Autos gefolgt sind. Eier und Larven können über längere Strecken unabsichtlich, etwa mit Pflanzen und Gartenzubehör, transportiert werden.

Originalpublikation: Kuhlisch C., Kampen H., Walther D. (2018): The Asian tiger mosquito Aedes albopictus (Diptera: Culicidae) in Central Germany: Surveillance in its northernmost distribution area. Acta Tropica, Vol. 188, p. 78-85.